Unterschied zwischen spezifischen und unspezifischen Rückenschmerzen

Rückenschmerzen sind ein weit verbreitetes Problem, das viele Menschen betrifft. Sie können in verschiedenen Formen auftreten und unterschiedliche Ursachen haben. In der medizinischen Fachwelt wird zwischen spezifischen und unspezifischen Rückenschmerzen unterschieden. In diesem Blogbeitrag werde ich die Unterschiede zwischen diesen beiden Arten von Rückenschmerzen näher beleuchten, ihre Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten diskutieren.

1. Was sind spezifische Rückenschmerzen?


Spezifische Rückenschmerzen sind Schmerzen, die auf eine identifizierbare Ursache zurückzuführen sind. Diese Ursachen können strukturelle oder pathologische Veränderungen im Rücken oder in den umgebenden Geweben sein. Man geht davon aus, dass etwa 10 % der Rückenschmerzen spezifische Rückenschmerzen sind.

 Zu den häufigsten Ursachen spezifischer Rückenschmerzen gehören:

1.1 Bandscheibenvorfälle

Wenn eine Bandscheibe im Rückenmarkkanal hervortritt und auf Nerven drückt, kann dies zu starken Schmerzen führen.


1.2 Wirbelbrüche

Frakturen der Wirbelkörper, oft verursacht durch Trauma oder Osteoporose, können akute Rückenschmerzen verursachen.


1.3 Entzündliche Erkrankungen

Erkrankungen wie Morbus Bechterew oder rheumatoide Arthritis können spezifische Rückenschmerzen verursachen.


1.4 Tumore

In seltenen Fällen können Tumore im Rückenmark oder in den Wirbeln Schmerzen verursachen.

Die Symptome spezifischer Rückenschmerzen sind oft klar definiert und können mit anderen Symptomen wie Taubheit, Kribbeln oder Schwäche in den Beinen einhergehen. Diese Schmerzen sind häufig lokalisiert und können durch bestimmte Bewegungen oder Aktivitäten verstärkt werden.

2. Was sind unspezifische Rückenschmerzen?


Im Gegensatz dazu sind unspezifische Rückenschmerzen Schmerzen, die keine klar identifizierbare Ursache haben. Diese Art von Rückenschmerzen ist die häufigste Form und macht etwa 80-90% aller Rückenschmerzfälle aus. Die Ursachen für unspezifische Rückenschmerzen sind oft multifaktoriell und können Folgendes umfassen:

2.1 Muskelverspannungen

Überanstrengung, falsche Körperhaltung oder plötzliche Bewegungen können zu Verspannungen und Schmerzen führen.


2.2 Stress und psychische Faktoren

Emotionale Belastungen und Stress können sich in körperlichen Symptomen wie Rückenschmerzen äussern.

 

2.3 Bewegungsmangel

Eine sitzende Lebensweise kann zu einer Schwächung (Atrophie) der Rückenmuskulatur führen, was Schmerzen verursachen kann.  


2.4 Alterungsprozesse

Mit dem Alter können degenerative Veränderungen in der Wirbelsäule auftreten, die zu unspezifischen Schmerzen führen.

Die Symptome unspezifischer Rückenschmerzen sind oft diffus und können sich über einen grösseren Bereich des Rückens erstrecken. Diese Schmerzen sind in der Regel nicht mit neurologischen Symptomen verbunden und können durch Bewegung, Dehnung oder Entspannung gelindert werden.


3. Behandlungsmöglichkeiten


Die Behandlung von Rückenschmerzen hängt von der Art der Schmerzen ab:


3.1 Spezifische Rückenschmerzen

Die Behandlung konzentriert sich auf die zugrunde liegende Ursache. Dies kann Physiotherapie, Schmerzmedikation, Injektionen oder in schweren Fällen chirurgische Eingriffe umfassen. Eine genaue Diagnose ist entscheidend, um die richtige Behandlung zu wählen.


3.2 Unspezifische Rückenschmerzen

Die Behandlung umfasst oft konservative Massnahmen wie Physiotherapie, Massagen, Schmerzmittel, Wärmetherapie und Übungen zur Stärkung der Rückenmuskulatur. Auch Änderungen des Lebensstils, wie regelmässige Bewegung und Stressbewältigung, können sehr wohl hilfreich sein.

 

Langfristige Nachsorge und Rehabilitation bei Rückenschmerzen

In beide Fälle ist Physiotherapie entscheidend, um Muskeln zu stärken und die Beweglichkeit zu verbessern. Ein strukturiertes Rehabilitationsprogramm kann das Risiko für erneute Beschwerden erheblich reduzieren.

 

Zum Schluss

Rückenprobleme sind mehr als nur Rückenprobleme. Die Erfahrung zeigt, dass die Psyche bei Rückenproblemen eine bedeutende Rolle spielt.

 

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Im Jahr 1970 entwickelte George L. Engel das sogenannte Biopsychosoziale Modell, das die traditionelle medizinische Sichtweise veränderte.

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Autor: Pieter Keulen
Kategorie:
Medizin
Physiotherapie

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